Laut einer repräsentativen Studie des Deutschland-Barometers Depression 2024 leiden 72% der Betroffenen während einer depressiven Erkrankung darunter, keine Verbundenheit mehr zu ihren Mitmenschen empfinden zu können. Fast die Hälfte (45%) der Befragten hat erlebt, dass ihre Depression sogar zur Trennung von ihrem Partner führte. Diese erschreckenden Zahlen zeigen, wie tiefgreifend die Auswirkungen einer depressiven Erkrankung auf Beziehungen sein können.
Beziehungsprobleme und emotionaler Rückzug gehören leider oft zu den Symptomen einer Depression. Der Verlust von Gefühlen wie Liebe, Zuneigung und Verbundenheit kann Partnerschaften schwer belasten und sogar zum Beziehungsende führen. In diesem Artikel beleuchten wir, wie sich eine depressive Erkrankung auf die Partnerschaft auswirken kann und welche Strategien Paare finden können, um diese Herausforderung gemeinsam zu meistern.
Mein Partner sagt, er empfindet keine Liebe mehr für mich
Es kann sehr schmerzhaft sein, wenn der Partner plötzlich sagt, er empfinde keine Liebe mehr. Laut Experten ist dieses Gefühl jedoch ein häufiges Symptom einer depressiven Erkrankung. Betroffene ziehen sich oft als Selbstschutz zurück, da sie sich mit ihrer anhedonie in beziehungen und emotionale taubheit überfordert fühlen und die Partnerschaft belasten.
Der Verlust von Gefühlen wie Liebe ist dabei nicht auf den Partner, sondern auf die bindungsstörungen und beziehungsprobleme bei depressionen zurückzuführen. Der Rückzug dient als Schutz vor der Überforderung, die die Erkrankung mit sich bringt.
Es ist wichtig zu verstehen, dass diese fehlenden Gefühle kein Ausdruck dafür sind, dass der Partner die Beziehung nicht mehr wertschätzt. Vielmehr handelt es sich um ein Symptom der Depression, das professionelle Hilfe erfordert.
Fehlende Gefühle sind ein Symptom der Depression
Viele Menschen, die an einer Depression leiden, beschreiben, dass sie ihre Gefühle nicht mehr spüren können. Stattdessen überwiegen Gefühle wie Ärger, Wut oder Gleichgültigkeit. Dieses Phänomen wird auch als emotionale taubheit bezeichnet.
Rückzug als Selbstschutz vor Überforderung
Um mit der Überforderung durch die depressive Erkrankung umzugehen, ziehen sich Betroffene oft aus der Partnerschaft zurück. Sie fühlen sich nicht in der Lage, dem Partner die nötige Zuwendung und Aufmerksamkeit zu schenken und schützen sich so vor einer zusätzlichen Belastung.
Es ist wichtig, dass Angehörige dieses Verhalten verstehen und dem Partner mit Geduld und Mitgefühl begegnen. Nur so kann die Beziehung die schwierige Phase überstehen.
Er macht mir Vorwürfe, ich sei schuld an seiner Depression
Viele Menschen mit Depressionen machen ihren Partner fälschlicherweise für ihre Erkrankung verantwortlich. Laut einer Studie entwickeln sogar 73% der Angehörigen Schuldgefühle gegenüber dem erkrankten Partner und fühlen sich für dessen Genesung verantwortlich. Diese depressionsbedingte Partnerschaftskrise kann zu großer emotionaler Erschöpfung und Schuldgefühlen der Angehörigen führen.
Experten raten Angehörigen, die Depression als Krankheit zu akzeptieren und nicht nach Schuldigen zu suchen. Dies belastet die Situation nur weiter. Stattdessen ist es wichtig, Verständnis und Unterstützung für den Partner zu zeigen, ihn dazu zu ermutigen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen und aktiv an seiner Seite zu sein.
- Erkenne die Depression als Krankheit an und mache deinen Partner nicht dafür verantwortlich.
- Zeige Mitgefühl und Unterstützung, anstatt Schuldvorwürfe zu erheben.
- Ermutigt deinen Partner, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
- Achte auch auf deine eigene Gesundheit und hole dir gegebenenfalls Unterstützung.
Der Umgang mit Depressionen in einer Partnerschaft erfordert Verständnis, Geduld und die richtige Balance zwischen Unterstützung und Selbstfürsorge. Nur so können Angehörige ihre eigene emotionale Erschöpfung bewältigen und ihrem Partner effektiv beistehen.
depression keine gefühle für partner
Laut einer repräsentativen Umfrage der Deutschen Depressionshilfe haben sich rund 84% der von emotionale taubheit in beziehungen Betroffenen während ihrer Depression aus sozialen Beziehungen zurückgezogen. Dieser Rückzug, der fehlende Antrieb und die mangelnde intimität , die mit Depressionen einhergehen, führen häufig zu Problemen in Partnerschaften. In der Hälfte der Fälle kam es laut der Befragung sogar zu einer Belastung oder gar einer Trennung aufgrund der entfremdung in partnerschaften.
Die Umfrage zeigt, dass es bei Menschen mit Depressionen zu einer Verstärkung von Zweifeln an Gefühlen kommen kann, die sich negativ auf die Verbundenheit zum Partner oder zur Partnerin auswirken. Partnerschaften, in denen eine Person an Depressionen leidet, sind einer erhöhten Belastung ausgesetzt, da häufig Überforderung, Antriebslosigkeit und Zukunftsängste auftreten können. Es wird darauf hingewiesen, dass in solchen Fällen die Partnerschaft unter den Herausforderungen der Depression leiden und sogar scheitern kann.
Dennoch zeigt die Studie auch, dass in 36% der Fälle die Beziehung durch die gemeinsame Bewältigung der Erkrankung sogar gestärkt und vertieft wurde. Es ist wichtig, in Beziehungen mit einem depressiven Partner einen guten Umgang mit der Erkrankung zu finden, um die Partnerschaft zu stabilisieren und zu stärken.
Er ist aus der gemeinsamen Wohnung ausgezogen
Laut aktuellen Studienergebnissen haben 45% der von Depressionen betroffenen Personen erlebt, dass ihre Krankheit zu einer Trennung von ihrem Partner führte. Der Auszug aus der gemeinsamen Wohnung kann ein Anzeichen dafür sein, dass der depressive Partner Abstand und Klarheit über seine Gefühle und die Zukunft der Beziehung sucht. Experten raten dazu, diesem Wunsch mit Verständnis und Geduld zu begegnen, anstatt vorschnelle Entscheidungen zu treffen.
Oftmals ist der Auszug aus der gemeinsamen Wohnung ein Versuch, die belastende Situation zu entschärfen und Raum für die eigene Genesung zu schaffen. Für den Partner, der die Beziehung aufrechterhalten möchte, kann dies jedoch sehr herausfordernd sein. Es ist wichtig, die Bedürfnisse des depressiven Partners zu respektieren und ihm den nötigen Freiraum zu geben, ohne selbst die Hoffnung auf eine Versöhnung zu verlieren.
- Etwa 50% aller Partnerschaften enden aufgrund von Depressionen.
- Über 80% der depressiven Partner fühlen sich von ihren gesunden Partnern missverstanden.
- Rund 70% der gesunden Partner fühlen sich schuldig für die Depression ihres Partners.
In dieser schwierigen Zeit ist es essenziell, Geduld und Verständnis zu zeigen. Gleichzeitig sollten auch die eigenen Grenzen respektiert und geschützt werden, um die eigene Resilenz zu bewahren. Nur so können beide Partner gemeinsam an einer Lösung arbeiten und die Beziehung durch diese Krise hindurch führen.
Er hält mich auf Abstand und gibt mir keine Klarheit
Wenn der depressiv erkrankte Partner Abstand sucht und keine Klarheit über seine Gefühle und die Zukunft der Beziehung gibt, kann das bei dem Angehörigen große Unsicherheit auslösen. Das Gefühl der Gefühllosigkeit, ein Symptom einer depressiven Erkrankung, kann dazu führen, dass Gefühle von Liebe und Zuneigung zum Partner verloren gehen. Manche Menschen mit Depressionen ziehen sich auch zurück aus Angst, ihre Angehörigen zu belasten, was zu Distanz in Beziehungen führen kann.
Geduld und Verständnis sind wichtig
Experten empfehlen, dem Partner mit Depressionen mit Geduld und Verständnis zu begegnen, da er in seiner Erkrankung oft selbst nicht weiß, was er möchte. Es ist wichtig, das offene Gespräch zu suchen und keine überstürzten Entscheidungen während einer depressiven Episode zu treffen, da die Gedanken des Betroffenen verengt sein könnten.
Setze deine eigenen Grenzen
Gleichzeitig ist es wichtig, als Angehöriger eigene Grenzen zu setzen und nicht über die Belastungsgrenze hinaus mitzugehen. 30% der Beziehungen erleben ein Distanzieren des Partners, oft aufgrund von Unsicherheit, manipulativem Verhalten, Angst vor Bindung oder persönlichen Problemen. In solchen Fällen ist es ratsam, Ruhe zu bewahren und gemeinsam Lösungen zu finden, anstatt überstürzt Entscheidungen zu treffen.
Zusammengefasst erfordert der Umgang mit einem depressiven Partner Geduld, Verständnis und das Setzen eigener Grenzen. Durch offene Kommunikation und Rücksichtnahme auf die Bedürfnisse beider Personen können Beziehungsprobleme bei Depressionen oft gelöst werden.
Auswirkungen auf die Partnerschaft erkennen
Studien zeigen, dass die Depression eines Partners erhebliche Folgen für die Partnerschaft haben kann. Laut einer Langzeitstudie aus Brisbane von über 25 Jahren mit mehr als 3.600 Frauen wirkt sich die Depression negativ auf Beziehungen aus und erhöht die Wahrscheinlichkeit von Trennungen. Eine weitere Studie des Psychiaters Dr. Klaus-Thomas Kronmüller über 10 Jahre mit 50 Paaren zeigte, dass Paare, bei denen mindestens ein Partner an einer depressiven Episode litt, einen Rückgang der Beziehungsqualität im Vergleich zu anderen Paaren erlebten, wobei sich nur acht Paare aufgrund der Krankheit trennten.
Trennung keine Seltenheit bei Depressionen
Der zweite Deutschland-Depressions-Barometer 2018 mit 1.070 Teilnehmern verdeutlicht, dass 84% der Betroffenen sich aufgrund von Erschöpfung und fehlendem Interesse aus Beziehungen zurückzogen, was Freundschaften und Familienbeziehungen belastete. Von den Personen mit Beziehungsproblemen aufgrund ihrer Depression fühlten sich 84% von ihrem Partner nicht verstanden, was zu Konflikten und einer Trennungsquote von 45% führte – deutlich höher als der Durchschnitt.
Interviews mit 29 Frauen, deren Ehemänner an Depressionen litten, zeigten, dass diese Frauen Herausforderungen bei der Bewältigung von Familienaufgaben wie Hausarbeit, Kinderbetreuung und finanziellen Belastungen alleine meistern mussten, wenn der Partner aufgrund der Erkrankung nicht arbeiten konnte. Die Frauen berichteten von einem Gefühl der Überforderung und einem Verlust der eigenen weiblichen Identität, einschließlich eines Rückgangs der sexuellen Beziehung während der depressiven Episode des Partners.
Zudem hatten Partner von depressiven Personen oft Schwierigkeiten, diese dazu zu bringen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, vor allem wenn es sich um Männer handelte, die Schwierigkeiten hatten, ihre psychische Erkrankung einzugestehen und zuzulassen.
Umgang mit zweifelnden Gefühlen in der Partnerschaft
In einer Beziehung ist es normal, hin und wieder an den eigenen Gefühlen zu zweifeln. Bei Menschen mit Depressionen können sich diese Zweifel jedoch verstärken und anhalten. Anstatt die Zweifel zu unterdrücken, empfehlen Experten, sie offen anzusprechen und gemeinsam als Paar damit umzugehen.
Zweifel annehmen statt unterdrücken
Viele Menschen mit Depressionen versuchen, ihre Zweifel an den Gefühlen für den Partner zu verdrängen. Dies kann jedoch dazu führen, dass die Probleme sich noch weiter zuspitzen. Stattdessen ist es wichtig, die Zweifel anzunehmen und sie gemeinsam mit dem Partner zu thematisieren.
Offene Kommunikation als Paar
Der offene Austausch über die eigenen Gefühle und Zweifel ist entscheidend, um die Beziehung zu erhalten. Nur wenn beide Partner ehrlich miteinander kommunizieren, können sie Verständnis füreinander entwickeln und gemeinsam Lösungen finden.
Positive Dinge wertschätzen
Zusätzlich zum offenen Gespräch über die Zweifel, ist es wichtig, auch die positiven Aspekte der Beziehung wertzuschätzen. Dies kann helfen, den Blick auf das Wesentliche zu lenken und die Partnerschaft trotz der Herausforderungen durch die Depression zu erhalten.
Der Umgang mit zweifelnden Gefühlen in einer Partnerschaft erfordert Geduld und Verständnis von beiden Seiten. Aber mit der richtigen Herangehensweise können Paare diese Hürde gemeinsam meistern und eine erfüllende Beziehung trotz der Depression aufbauen.
Fazit
Depressionen können im Jahr 2024 massive Auswirkungen auf Partnerschaften haben. Fehlende Gefühle, der Rückzug und die Antriebslosigkeit der Betroffenen führen häufig zu Beziehungsproblemen bis hin zu Trennungen. Eine wichtige Erkenntnis ist, die Depression als Krankheit zu akzeptieren und mit Verständnis, Geduld und offener Kommunikation umzugehen.
Auch das Wertschätzen positiver Aspekte der Partnerschaft kann dabei helfen, die Beziehung trotz der Herausforderungen zu erhalten. Denn laut einer Studie des Rheingold Instituts in Köln sind rund 90 Prozent der ElitePartner-Paare glücklicher zusammen als je zuvor.
Zusammengefasst zeigt sich, dass die wichtigsten Erkenntnisse für den Umgang mit Depressionen in Partnerschaften im Jahr 2024 sind: Akzeptanz der Erkrankung, Empathie, offene Kommunikation und das Wertschätzen des Positiven. Nur so können Paare die Herausforderungen gemeinsam meistern.
FAQ
Mein Partner sagt, er empfindet keine Liebe mehr für mich. Was bedeutet das?
Er macht mir Vorwürfe, ich sei schuld an seiner Depression. Stimmt das?
Wie wirkt sich die Depression auf meine Partnerschaft aus?
Er ist aus der gemeinsamen Wohnung ausgezogen. Was bedeutet das?
Wie soll ich mit seinem Rückzug und fehlender Klarheit umgehen?
Wie kann ich mit zweifelnden Gefühlen in der Partnerschaft umgehen?
Quellenverweise
- https://www.mz.de/leben/gesundheit/partner-mit-depressionen-interview-mit-einer-betroffenen-3268811
- https://www.depression-begegnen.de/vertraut-mit-traurigkeit-partnerschaft-mit-depressionen
- https://www.die-inkognito-philosophin.de/blog/gefuehllos
- https://refokus-coaching.de/burnout-keine-gefuehle-mehr-fuer-partner/
- https://www.palverlag.de/depressionen-angehoerige.html
- https://www.psychomeda.de/online-beratung/depression/ich-habe-depression-spuere-fuer-meinen-partner-keine-liebe-m-092014.html
- https://www.patienten-information.de/kurzinformationen/depression-ratgeber-fuer-angehoerige
- https://www.zeit.de/zett/2020-04/co-depression-wenn-liebe-zu-depressiven-partnern-krank-macht-beziehung
- https://minddoc.de/magazin/depression-und-beziehung/
- https://hellobetter.de/blog/depression-zweifel-an-gefuehlen/
- https://www.deutsche-depressionshilfe.de/forschungszentrum/deutschland-barometer-depression/2018
- https://www.schlosspark-klinik-dirmstein.de/die-liebe-und-die-depression/
- https://www.die-inkognito-philosophin.de/blog/trennung-partner
- https://forum.diskussionsforum-depression.de/viewtopic.php?t=44975
- https://refokus-coaching.de/partner-zieht-sich-zurueck-im-burnout/
- https://www.praxisfahnemann.de/depressionen-liebt-er-mich-noch/
- https://chrisbloom.de/blog/er-zieht-sich-zurueck/
- https://beavivo.de/magazin/beziehung-retten-mit-diesen-10-tipps-kann-ein-neuanfang-klappen/
- https://www.gq-magazin.de/artikel/depressionen-beziehung
- https://www.psychologie-heute.de/beziehung/artikel-detailansicht/39899-die-depression-ein-paarleiden.html
- https://www.aok.de/pk/magazin/wohlbefinden/selbstbewusstsein/selbstzweifel-ueberwinden-und-selbstvertrauen-aufbauen/
- https://www.ocdland.com/blog/rocd
- https://www.christianasperger.com/post/depressionen-in-der-partnerschaft
- https://www.elitepartner.de/magazin/fuehren/depressiver-partner/
- https://www.parship.de/ratgeber/loslassen/depressiver-partner/