Die Bedeutung des Baumtest nach Dr. Charles Koch

Was besagt der Baumtest 

Hast Du schon einmal vom Baumtest nach Charles Koch gehört? Der Schweizer Psychologe bemerkte zufällig eine Frau, die einen Baum malte, unter dem ein Korb mit fünf Äpfeln stand. Es stellte sich heraus, dass die Frau Mutter von ebenso vielen Kindern war. Koch überlegte, ob dies nur Zufall gewesen sei, und startete diesbezüglich eine Studie, deren Ergebnisse verblüfften und noch heute Bestand haben.

Inzwischen gibt es über 12.000 Bäume, die in psychiatrischen Kliniken, aber auch in Gefängnissen oder sogar Schulen gemalt wurden. Für den Test werden nur wenige Hilfsmittel benötigt. Ein Blatt Papier und ein Stift sind vollkommen ausreichend, um folgende Charakterzüge auswerten zu können:

  • Innere Konflikte
  • Innere Stabilität und Emotionalität
  • Struktur der Psyche
  • Kognitive Störungen
  • Inhalt des Unterbewusstseins

Ganz nebenbei ist der Test ein amüsantes Mittel, um Freunde oder auch sich selbst kennenzulernen. Die Auswertung ist dabei ganz einfach.

Welche Kriterien gilt es bei der Auswertung zu beachten?

Wenn du den gemalten Baum betrachtest, solltest du dich auf drei wesentliche Merkmale konzentrieren:

1.) Die Baumkrone
2.) Der Baumstamm
3.) Die Wurzeln

Alle drei haben eine bestimmte Aussagekraft, die je nach gezeichneter Beschaffenheit und Form variiert. Es gilt, das Ergebnis der Baumteile zusammenzusetzen, um ein schlüssiges Gesamtbild zu erhalten. Du wirst sehen, dass die Auflösung nicht weit von der Realität entfernt liegt.

Was kann die Baumkrone aussagen?

Fällt die gemalte Baumkrone sehr groß aus, hat die malende Person vermutlich eine blühende Fantasie. Sie ist kreativ und ihre Lebenseinstellung ist enthusiastisch. Es könnten leichte Züge von Narzissmus vorliegen.

Die fehlende oder abgeflachte Baumkrone deutet Rückständigkeit in der persönlichen Entwicklung an. Auf eine kognitive Störung kann eine flache oder kaum vorhandene Baumkrone hinweisen.

Wirkt die Baumkrone dagegen wie ein Spirale, ähnlich eines Softeises, so hat die getestete Person oft hohe Ansprüche und verfügt über hervorragende kommunikative Fähigkeiten. Zudem wird den Malern solcher Bäume ein guter Geschmack unterstellt.

Innere Wut und Sturheit liegt Zeichnern zugrunde, deren Baumkronen aus Strichen bestehen. Werden Blätter sichtbar, attestiert der Baumtest nach Charles Koch eine lebhafte Persönlichkeit. Weist eine Baumkrone Früchte auf, sind diese Ausdruck für Wünsche und Ziele, auf deren Erfüllung der Maler hofft.

Wie steht es mit dem Baumstamm?

Sowohl Sensibilität und Feingefühl, als auch eine gewisse innere Anspannung oder die Furcht vor hohen Erwartungen kann ein sehr dünn gemalter Stamm attestieren. Unbeherrschte Personen mit Hang zur Impulsivität bringen eher einen breiten Stamm zu Papier. Offene und freundliche Testpersonen zeichnen den Baumstamm nicht gerade, sondern eher in welligen Linien.

Verläuft der Stamm gerade und proportioniert, ist der Maler eine ausgeglichene Persönlichkeit. Auf Ängste und Traumata sowie unterdrückte Gefühle lassen Stämme schließen, die Hohlräume aufweisen, oder aus denen Geäst wächst.

Bedeutung der Bäume beim Baumtest

Baumtest Zeichnungen nach dem Schweizer Psychologen Dr. Charles Koch

Unsymmetrisch gezeichnete Baumkronen, die nach links oder rechts hängen:
– Nach links hängend bedeutet Zurückhaltung und Misstrauen. Überhängen
– Nach rechts hängend: Selbstsicherheit, innere Unruhe, Selbstbestätigungsdrang.

Eine Baumkrone in vielen kleine Strichen,kann auf Lügen und Betrügen hindeuten. Solchen Menschen aollte man auch wenn sie sympathisch wirken mit Vorsicht begegnen.

 

Die Wurzel als Mittel zur Deutung der Persönlichkeit

Sprichwörtlich entwurzelt fühlen sich Maler, die keinerlei Boden oder Wurzeln zeichnen. Zudem ist diese Art der Baumzeichnung ein Ausdruck für fehlende Emotionalität und einer speziellen seelischen Instabilität. Gestaltet die Testperson die Wurzeln als sehr lange Striche oder Blitze, ist das ein Zeichen von emotionaler Zurückhaltung oder gar Wut.

Funktioniert der Baumtest bei allen Menschen?

Tatsächlich kamen die Probanten aus allen Altersklassen, von Kindern ab sechs Jahren bis hin zu Senioren. Es macht keinen Unterschied, welchen sozialen Hintergrund eine Testperson hat. Bei Kleinkindern ist zu beachten, dass sie noch in ihrer Entwicklung stehen, und die Ergebnisse als eine Art Zwischenbericht für die Reife stehen.

Allerdings gibt es zwei Berufsgruppen, auf die der Baumtest nicht anwendbar ist. Bei Landschaftsgärtnern ist das Verhältnis zu Bäumen wegen des Berufs ein Anderes. Pflanzen gehören hier zum Alltag, und werden differenziert betrachtet. Das wirkt sich auch auf die Aufforderung, einen Baum zu zeichnen, aus. Ähnlich verhält es sich mit Landschaftsmalern. Bei ihnen werden Bäume zu Kunstobjekten, was eine zuverlässige Deutung der Charaktereigenschaften anhand einer Zeichnung unmöglich macht.

Ein schlüssige Bild über die Wesenszüge einer Person kann der Baumtest liefern, jedoch sollte er von Laien nicht überbewertet werden. Um den Charakter wirklich analysieren zu können, bedarf es weiterer Untersuchungen.

Außerdem kann eine vorübergehende Trauer das Ergebnis stark verfälschen, und aus einer lebensfrohen Person urplötzlich einen Pessimisten machen. Der Baumtest nach Charles koch ist jedoch eine nette Art, um sich selbst oder Freunde und Familie zu analysieren. Danach über die Auswertung zu sprechen kann so mancher Person ein Lächeln auf die Lippen zaubern.

Es sollte jedoch nicht gedacht werden, dass der Test lediglich ein Zeitvertreib für Hobbypsychologen ist. Neueste Studien ergaben, dass er Aussagekraft bei Menschen mit beginnender Demenz hat.

Mutmaßliche Patienten malen den Baum auf ein Tablet, dabei stellt der Stift die Zeichenführung und den Bewegungsfluss fest. Nach jetzigem Wissen ist der Baumtest nach Charles Koch ein zuverlässigeres Mittel in der Früherkennung von beispielsweise Alzheimer, als es der bis dahin verwendete Uhrentest nach Shulman sei. Diese Erkenntnis implementiert sofort, dass es keine Spielerei ist, Bäume zu zeichnen. Vielmehr ist es ein einfach anzuwendendes Hilfsmittel in der Welt der Psychoanalyse, das ohne große Vorbereitung durchführbar ist.